Vom 20. bis 27. September empfing unser Klub Gäste aus Neuseeland. Die Gäste - 4 Ehepaare und 6 Einzelpersonen - kamen aus Hamilton (einem Klub der Nordinsel) und aus Nelson (einem Klub der Südinsel). Viele der Gäste waren auf ihrem Weg zu uns schon längere Zeit unterwegs und hatten sowohl verschiedene Friendship Force Klubs besucht, als auch andere touristische Programme absolviert.

 

Am Freitagabend waren alle Gastgeber zum Bahnhof gekommen, um die Schar der Neuseeländer in Empfang zu nehmen. Wie schon öfter hatten wir unsere Vereinsfahne mitgebracht und waren so leicht als gastgebender Klub zu erkennen. Natürlich gab es wieder ein großes Hallo als sich Gastgeber und Gäste zusammenfanden. Welcome PartyDa die Gäste erst um 17:00 Uhr mit dem Zug aus Berlin an kamen, war nur noch ein gemeinsames Abendessen geplant.

 

Für das als Welcome Party gestaltete Abendessen hatte Hans-Jürgen Plätze in den Radeberger Bierstuben reserviert. Es wurde á la carte gegessen und so war genügend Zeit, um sich gegenseitig bekannt zu machen und schon mal über Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu sprechen. Genügend Stoff zur Unterhaltung gab auch das Programm und Prospektmaterial, das Hans-Jürgen an alle Gäste austeilte.

Stadtrundgang mit Frau BeckAm Sonnabend, 21.09. trafen sich dann alle zum Stadtrundgang durch Schwerin. Geführt wurden wir diesmal durch Teresa Beck, einer jungen Stadtführerin, die auch für alte Schweriner neue Aspekte unserer Stadt aufdeckte. Auch unseren neuseeländischen Gästen hat die Stadtführung gefallen. Sie endete am Schloss, wo gerade der Start für die letzte Etappe der Oldtimerrundfahrt Berlin – Hamburg vorbereitet wurde. Dies war für unsere Gäste natürlich ein weiterer Höhepunkt. Den restlichen Sonnabend verbrachten die Gäste dann individuell mit ihren Gastgebern. Viele nutzten den Töpfermarkt, um kleine Reisemitbringsel zu kaufen.

Für Sonntag, den 22.09. waren keine gemeinsamen Aktivitäten geplant. Unsere Gäste (Sephen und Lynda) hatten uns gefragt, ob es möglich ist, nach Siggelkow bei Parchim zu fahren. Die Vorfahren von Stephen sollten nämlich im Jahr 1844 von dort nach Neuseeland ausgewandert sein. Zusammen mit Margret und Jocelyn und ihren jeweiligen Gastgebern machten wir uns auf den Weg. Der erste Anlaufpunkt war der Friedhof. Wie fast zu erwarten, waren keine Grabstellen aus der fraglichen Zeit vorhanden. Auch eine Namensgleichheit mit den Auswanderern war nicht festzustellen. Wer konnte weiter helfen? Der Pastor! In unserem Fall eine Pastorin, die im Nachbarort wohnt.Studium des Kirchenbuches von Siggelkow Auch wenn wir sie am Sonntagmittag mit 10 Mann „überfielen“ gab sie uns bereitwillig Auskunft und gewährte uns Einblick in das Kirchenbuch. Leider begann das Kirchenbuch erst 1864 und mit den handschriftlichen Eintragungen hätten wir sowieso unsere Mühe gehabt, so dass wir hier auch nicht weiter kamen. Interessant war, dass die Pastorin berichtete, dass bereits im vergangenen Jahr Neuseeländer bei ihr gewesen sind und sich auch nach ihren Vorfahren erkundigt haben. Auch ein Gespräch mit dem Ortschronisten blieb erfolglos, der uns jedoch viele interessante Details über die Auswanderungen Mitte des 19. Jahrhunderts vermittelte. Über unsere erfolglose Spurensuche hat dann Werner Mett, Journalist der Schweriner Volkszeitung, einen Artikel verfasst, auf den hin sich 10 Personen meldeten, die uns bei der Suche nach den Vorfahren von Stephen behilflich sein wollten. Mit der Weiterfahrt nach Neustadt Glewe und Ludwigslust endete dann unser Ausflug am Sonntag.

Kiwis in LübeckDas gemeinsame Ausflugsprogramm mit den Botschaftern aus Neuseeland führte uns am Montag den 23.09. nach Lübeck. Nach einer ausführlichen Stadtbesichtigung mit umfangreichen Erklärungen über Details der Stadtgeschichte und der mittelalterlichen Hanse bestand für die Gäste die Möglichkeit Lübeck auf eigene Faust zu erkunden. Zuvor gab es ein gemeinsames Mittagessen bei Karstadt. Wie bei jeder Shopping Tour in Lübeck machten auch unsere Gäste eifrig davon Gebrauch, sich mit Lübecker Marzipan bei Niederegger zu versorgen. Um 17:04 ging es dann mit dem Zug wieder zurück nach Schwerin.

Besichtigung des Doberaner MünstersWie üblich stand auch ein Besuch von Bad Doberan und Kühlungsborn auf dem Austauschprogramm. Am Dienstag fuhren fünf Mitglieder unseres Klubs unsere Gäste mit ihren Autos nach Bad Doberan. Die Führung durch das Münster mit den Grabstellen der Mecklenburgischen Herzöge wurde sehr interessant gestaltet und gab neben den geschichtlichen Informationen auch Einblicke in die Baukunst der Backsteingotik.Obwohl es etwas windig war, machte das anschließende Picknick allen viel Spaß und sorgte für eine ausgelassene Stimmung. Die Fahrt mit dem „Molli“ nach Kühlungsborn war für unsere neuseeländischen Gäste natürlich ein Erlebnis. Einige fühlten sich in die Zeit ihrer Jugend zurück versetzt, denn dampfgetriebene Züge gibt es in Neuseeland schon lange nicht mehr. Der entspannte Bummel in frischer Seeluft durch Kühlungsborn hat unseren Gästen von der Insel auch sehr gefallen.

Ebenso wie Lübeck stand Wismar als Hafen- und Hansestadt auf dem Besuchsprogramm.Die Stadtführung mit Frau Fauck war sehr unterhaltsam und unsere Gäste bewunderten die Größe der Kirchen und die Kunst der mittelalterlichen Baumeister. Mittagessen gab es im Restaurant „Alter Schwede“, das besonders für die wechselvolle Geschichte der Stadt Wismar steht. Bei schönstem Spätsommerwetter machte der anschließende Stadtbummel und die Einkehr in die noch geöffneten Straßencafes besonders viel Vergnügen.

Für Donnerstag, den 26. 09. hatten wir für unsere Gäste ein umfangreiches Programm in Schwerin geplant. Am Morgen stand als Erstes der Empfang beim stellvertretenden Oberbürgermeister von Schwerin, Herrn Dr. Friedersdorff auf dem Programm. Herr Dr. Friedersdorff informierte die Gäste über die Geschichte der Stadt und über die gegenwärtige Entwicklung sowie über allgemein interessierende Fragen. Lynda Day überreichte Herrn Dr. Friedersdorff eine Grußbotschaft des Bürgermeisters von Nelson, der diese mit einem Bildband von Schwerin erwiderte.

In der Design Schule SchwerinDer zweite Programmpunkt des Tages war die Besichtigung der Design-Schule in der Bergstraße. Hier werden junge Menschen in den Fachrichtungen Industrie-, Game- und Modedesign ausgebildet. Auch wenn es anfangs Übersetzungsprobleme gab, konnten die schnell durch den Einsatz eine ehemalige Austauschschülerin beseitigt werden. Die Führung von Herrn Haring war für alle sehr kurzweilig und stieß auf das Interesse der Neuseeländer und ihrer Gastgeber.

Mit einem kleinen Spaziergang durch die Stadt ging es zum Mittagessen in die Ritterstube. Anschließend fuhren alle mit Straßenbahn und Bus nach Mueß. Dort erwarteten uns Frau Kröhnert, die Leiterin des Museums und Debi Kobarg, eine Australierin, die die Erläuterungen von Frau Kröhnert übersetzte. Alle waren von den vielfältigen Ausstellungsstücken und den dazugehörigen Geschichten, von denen Frau Kröhnert zu berichten wusste, fasziniert. Leider verging die Zeit viel zu schnell und einige interessante Bereiche wie z.B. die Schmiede mussten aus Zeitgründen weggelassen werden. Sephen sagte, dass es für ihn ausgereicht hätte, wenn er den ganzen Tag im Museumsdorf hätte verbringen können, so sehr hat es ihm gefallen.

Auf der Farewell PartyAm Abend trafen sich dann alle zur Farewell Party in der Polizeikantine auf dem Großen Dreesch. Wir hatten ein typisch deutsches Essen – Kassler mit Sauerkraut – bestellt, das allen sehr gemundet hat. Danach zeigten unsere neuseeländischen Freunde ein kleines Kulturprogramm, für das sie lebhaften Applaus ernteten. Ute und Achim begleiten unser KulturprogrammUnser kultureller Beitrag wurde diesmal durch die musikalische Begleitung von Ute und Joachim unterstützt. Es zeigte sich jedoch wieder, dass hier noch Entwicklungsarbeit zu leisten ist. Bei fröhlichen Gesprächen und leckerem Kuchen ließen wir den Abend ausklingen. Zusammenfassend kann man sagen, dass es wieder ein erfolgreicher Austausch war. Wir haben wieder interessante Menschen kennengelernt, ihnen unsere Lebensweise nahe gebracht und uns als gute Gastgeber präsentiert.

HJK