Die Vorbereitungen unserer Amerikareise verliefen nicht gerade optimal. Aus mehr als 20 Reisenden – wobei die Schweriner nur die Gelsenkirchener Gruppe auffüllen sollten – blieben bei Ankunft in Ottawa gerade einmal acht Schweriner übrig.FF-Schwerin im Omega-Park Und so hielten Brigitte und Irmela, Susanne und Birgitt, Heiner und Hannelore, Hans-Jürgen und Ursula die FF-Fahne hoch. Betreut von mehr als 40 kanadischen Freunden, die uns jeden Wunsch von den Augen ablasen, verbrachten wir eine tolle Woche im - nicht immer - strahlenden Indian Summer Kanadas. Unsere Hosts boten nicht nur ein gemütliches Zuhause, sie zeigten uns die Schönheiten ihrer Heimat und erzählten viel von ihrem Alltag. Zum Beispiel, wie viele von ihnen nach Eintritt in den Ruhestand als Volunteers gesellschaftliche nützliche Arbeit leisten – in Schule, Theater, Museum oder bei der Betreuung älterer und schwächerer Menschen. Das Ganze nicht für Geld, sondern für Gaben wie Eintrittskarten oder Freifahrtscheine. Toll.

 

Das Programm begann mit einem – wie wir im Laufe der Woche feststellten – typisch kanadischen, weil extrem lauten Willkommens-Frühstück. Restaurants in Nordamerika sind lauter als voll besetzte Gaststätten in Deutschland. Was aber die große Herzlichkeit der Gastgeber nicht übertönen kann.

Im DiefenbunkerAm Nachmittag stiegen wir in den Diefenbunker ein. In den 60er Jahren mitten im Kalten Krieg gebaut, musste er nie wirklich genutzt werden. Glücklicherweise. Nun steht er da – als ein Zeugnis für die Schizophrenie dieser Zeit. Und vielleicht auch als Mahnmal, es nicht mehr so weit kommen zu lassen? Den „Canadian experience“-Snack bei Tim Horton goutierten nicht alle Schweriner, vor allem, weil es auch hier so busy war.

Dann folgte Höhepunkt auf Höhepunkt: die beeindruckenden Zeugnisse der First Nation im Historischen Museum auf der anderen, der französischen Seite des Hudsonrivers mit anschließender Bootsfahrt. Der tolle – nur manchmal vom Regen getrübte – Blick auf den Parlamentsberg wurde am folgenden Tag intensiviert durch die Führung durch das Parlamentsgebäude mit der wirklich beeindruckenden alten Bibliothek. Anschließend ging es durch die Stadt, in der Gegensätze so gut vereint sind – ausdrucksvoll die Maman-Spinne als Mutter der Welt direkt vor der Kathedrale.

Ein großer Spaß für alle – hoffentlich auch für die Tiere – war die Schulbusfahrt durch den Omega-Park in Montebello, der abgerundet wurde durch den Besuch des größten Blockhauses der Welt, dem Chateau Montebello.

Ein wenig ins Wasser fiel dann die große Wanderung am Abschlusstag. Der Regen machten den Marsch zum King Mountain bzw. Lauriault Trail unmöglich. Einige hängten jedoch eine kurze Wanderung an das abschließende Thanksgiving Picnic in der romantischen Keogan-Hütte. Wie der ganze Besuch vom Club liebevoll und mit großem Aufwand vorbereitet. So genossen wir das Essen mit den Putenspezialitäten, tauschten Geschenke und Komplimente aus.

Und dann gab es eine echte Premiere für die Schweriner. Erstmals gelang uns eine gute Abschiedsperformance. Dank Irmela und Brigitte. Wenn auch die beiden plattdeutschen Lieder nicht ganz textsicher herüberkamen und die eigens umgedichtete Strophe von „My bonny is over the ocean“ nicht jedem Mitglied der Reisegruppe bekannt war, so waren alle Gastgeber von unseren persönlichen Danksagungen ganz gerührt. So schön und zu Herzen gehend – sagten sie – hätten sie es noch nie erlebt. Das freut uns, denn sie haben jeden Dank wirklich verdient.Indian Summer